19.04.2024

Geiss spart bei Chemie 25 Prozent Energie ein

Viele Verfahren in der Chemie sind energieintensiv. Die Richard Geiss GmbH, die u.a. Lösemittel für die Textilreinigung produziert, will dennoch ihren CO2-Ausstoß verringern. Dafür setzt sie auf das Konzept „Waste to Energy“ und einen komplett umgebauten, hauseigenen Drehrohrofen. So sollen der Energieverbrauch um ein Viertel sinken und jährlich 1.482 Tonnen weniger CO2 freigesetzt werden.

Bastian Geiss, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens: „Wir haben unser Mammut-Projekt ,Ofen-Modernisierung’ erfolgreich gestemmt und so einen Meilenstein auf unserem Weg zu CO2-neutralen Lösemitteln gesetzt. Denn eine CO2-reduzierte Produktion wirkt sich eben nicht nur positiv auf den CO2-Fußabdruck unseres Unternehmens aus, sondern letzten Endes auch auf die CO2-Bilanz unserer Produkte. Das ist natürlich auch für unsere Kunden und ihr Umweltmanagement interessant.“

Gut 300 LKW-Fahrten gespart

Der Drehrohrofen erfüllt erfüllt eine wichtige Funktion, indem Destillationsrückstände aus dem Aufarbeitungsprozess von Lösemitteln thermisch genutzt werden. Diese Energie setzt Geiss für die Aufbereitung der Lösemittel ein. Dadurch liefert der neue Ofen wichtige Energie für die Produktion.

Zugleich spart das Unternehmen so Wege und Kosten, die sonst für die Entsorgung der Rückstände anfallen würden. Etwa 300 LKW-Fahrten würden so eingespart, heißt es aus dem Haus. Der Umbau kostete dem Unternehmen laut eigener Aussage gut 2,1 Millionen Euro.

Ferner setzt Geiss auch auf die Aufarbeitung von Altware. Bis zu 50.000 Tonnen kann die Firma pro Jahr bearbeiten. Zudem stellt der Betrieb neben Heizenergie gut zwei Drittel (65 Prozent) seines benötigten Stroms selbst her. Dazu werden ein Wasserkraftwerk und eine Photovoltaikanlage eingesetzt. Seinen Stromverbrauch beziffert Geiss mit etwa drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Unternehmen vor 65 Jahren gegründet

Geiss wurde 1959 gegründet und beschäftigt heute gut 100 Mitarbeiter. Die gleichnamige Gründerfamilie führt den Betrieb in dritter Generation. Spezialisiert ist das Haus auf die fachgerechte Aufbereitung und Rückführung von Abfällen organischer Lösemittel.
Geiss spart bei Chemie 25 Prozent Energie ein
Foto/Grafik: Bastian Geiss/Richard Geiss
Das hauseigene Wasserkraftwerk von Geiss am Fluss Mindel trägt zur nachhaltigen Produktion der Firma bei.
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